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Safty First – 2021 werden Schönheitsbehandlungen noch sicherer!

Seit Anfang des Jahres gilt in Deutschland eine neue Verordnung (NiSV), die Patienten vor unsachgemäßen Schönheitseingriffen mit Geräten schützen soll. „Vorbei sind hoffentlich die Zeiten, in denen wir Fachärzte tagtäglich missglückte Laieneingriffe korrigieren müssen”, erklärt Dr. Klaus Hoffmann, Leiter des Laserzentrums des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universitätshautklinik Bochum. Er hat die Bundesregierung bei dem neuen Gesetzentwurf beraten. Was genau wird sich ändern, um zum Beispiel bei einer Radiofrequenz Behandlung Nebenwirkungen zu verhindern und eine Laser Behandlung im Gesicht sicherer zu machen?

Denn auch bei Laser Behandlungen im Gesicht gibt es häufiger Nebenwirkungen. Dazu Dr. Sonja Sattler von der Rosenparkklink in Darmstadt: “Egal ob störende Äderchen, lästige Behaarung, Pigmentstörungen oder Fältchen – die Möglichkeiten einer Laserbehandlung ist sehr vielfältig. Das haben über die letzten Jahre hinweg nur leider auch sehr viele Kosmetikstudios und Heilpraktiker für sich entdeckt. Das energiereiche Licht des Lasers kann aber nicht nur helfen den ein oder anderen Makel in den Griff zu bekommen, es kann unter falscher Anwendung ein Problem sogar verschlimmern oder sogar neue Probleme verursachen.”

Was genau ist 2021 neu, um beispielsweise bei einer Radiofrequenz Behandlung Nebenwirkungen zu verhindern?  Nur noch besonders geschulte Ärzte dürfen Geräte zur Gefäßentfernung, Narbenbehandlung, Hautstraffung oder Tattooentfernung einsetzen. „In die Verordnung fällt nahezu alles, was in der ästhetischen Medizin angewendet wird und Energie benötigt”, so Dr. Hoffmann.

Radiofrequenz Behandlung ohne Nebenwirkung

Mit Radiofrequenz Fett wegschmelzen, Marina Jagemann, Ultraschall, Cellulite, Bodycontouring, Dekolleté, Haut straffen, FacecontouringHierzu zählen Radiofrequenzgeräte, die bei der Fettbekämpfung oder der Hautstraffung eingesetzt werden, sowie Magnet-Stimulationsgeräte zum Muskelaufbau. Insbesondere Laser und Blitzlampen, mit denen sich Tattoos oder unerwünschte Haare, Falten, Aknenarben oder Nagelpilze behandeln lassen, werden nun schärfer reguliert. Es gilt also Safty First: Sichere Laser Behandlungen im Gesicht und das neue Gesetz verspricht auch Radiofrequenz Behandlungen ohne Nebenwirkung.

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Von der gesetzlichen Regelung gibt es nur eine Ausnahme. Kosmetiker mit einer geregelten Ausbildung, einer Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren und einer speziellen Zusatzausbildung dürfen auch weiterhin Behandlungen zur Haarentfernung durchführen. Die erforderliche Sach- und Fachkunde muss bis spätestens 31.12.2021 nachgewiesen werden. Mit den folgenden Tipps möchte Dr. Hoffmann über die Neuregelungen aufklären.

Dr. Klaus HoffmannTipp I: Gehen Sie zu einem spezialisierten Arzt

Mit Inkrafttreten der neuen Verordnung dürfen nur noch approbierte Ärzte Geräte in der Ästhetik verwenden und müssen darüber hinaus über eine besondere Ausbildung verfügen. Einzige Ausnahme: die Haarentfernung. Der Anwender muss grundsätzlich in der Lage sein, mit möglichen Komplikationen umzugehen. Auch sollte er gegebenenfalls Medikamente verschreiben können. Grundsätzlich sind die nicht- und minimalinvasiven Eingriffe risikoarm. Bei einem Arzt können Sie sich allerdings sicher sein, dass dieser aufgrund seiner medizinischen Expertise auf mögliche Nebenwirkungen vorbereitet ist. Fragen Sie nach den die Behandlung betreffenden Zertifikaten, die die nötigen Sach- und Fachkenntnisse ausweisen.

Tipp II: Hören Sie auf Ihren logischen Menschenverstand

Kosmetikstudios, Beautyinstitute und zum Teil Friseursalons locken bisweilen mit Dumpingpreisen. Auch Gutscheinportale werben mit fragwürdigen Angeboten für ästhetische Eingriffe, die Sie unbedingt meiden sollten.  Bedenken Sie, dass ein ästhetischer Eingriff eine gewisse Wertigkeit hat, die sich in den eingesetzten Materialien und Geräten wiederspiegelt. Es ist ein Unterschied, ob der Anbieter seine Produkte aus fragwürdigen Internetquellen bezieht oder von einem seriösen Anbieter, der seine Geräte und Materialien zertifiziert. Auch die spezialisierte Ausbildung des Arztes, die Kosten für Gerätewartungen, Hygiene- und Dokumentationsstandards fließen in die Behandlung ein.

Unsere Selbstwahrnehmung wird durch Social Media stark beeinflusstTipp III: Seien Sie kritisch im Internet und den sozialen Medien

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Im Internet, insbesondere in den sozialen Medien, werden geradezu abstruse Schönheitsideale geschaffen, die „Schlauchbootlippe“ oder der „Riesenbusen“ als Norm etablieren.  Dadurch steigt der Druck gerade auf junge Menschen. Ein Arzt sollte in erster Linie durch seine Präsenz auf Fachkongressen auffallen und nicht durch seine Instagram- oder TikTok-Aktivitäten. Informieren Sie sich deswegen nicht ausschließlich über farbenfrohe Social-Media-Kanäle, sondern auch auf der Internetseite des Anbieters. Hier sollten Sie alles über Techniken, eingesetzte Geräte und Materialien finden. Auch der spätere Behandler sollte namentlich erwähnt sein und über seinen Werdegang informieren. Leider helfen Siegel, das „Vollpflastern“ von Internetpräsenz und Praxis mit Zertifikaten und gekaufte Bewertungen nicht immer bei der Suche nach seriöser Hilfe. Kontrollierte Plattformen wie Jameda können hier aber ein Anhalt sein.

NasolabialfalteTipp IV: Bilden Sie sich bei einem Beratungsgespräch eine Meinung

Seriöse Anbieter bieten Ihnen ein ausführliches Beratungsgespräch an und führen, falls nötig, eine Hautanalyse durch. Es sollte Sie stutzig machen, wenn Sie mit Sonderangeboten oder zu großzügigen Rabatten konfrontiert werden. Auch zu vollmundige Versprechen, was das Ergebnis betrifft, können ein Indiz für unseriöse Praktiken sein. Fragen Sie den Arzt nach seiner Qualifikation und nach seiner Erfahrung bezogen auf den angestrebten Eingriff. Der Facharzt für die Haut und das darunter liegende Fettgewebe ist und bleibt der Dermatologe.

Tipp V: Achten Sie auf die CE-Kennzeichnung

Eine medizinische CE-Kennzeichnung bei Produkten ist auch in der Ästhetik ein Indiz für Qualität. Die entsprechenden Geräte und Materialien durchlaufen einen Zertifizierungsprozess, der durch Wirksamkeits- und Verträglichkeitsstudien gestützt ist. Bislang wurden auch Geräte mit einer rein kosmetischen CE oder einer CE entsprechend „China Export“ eingesetzt. Die medizinische CE erkennt man an vier Zahlen hinter den Buchstaben CE (zum Beispiel CE1234). Neu ab 2021 ist, dass Lasergeräte, aber auch Volumenfiller wie Hyaluronsäure für die Faltenunterspritzung eine medizinische CE-Kennzeichnung aufweisen müssen. Hintergrund ist die neue Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über Medizinprodukte, die ab dem 26.05.2021 zu geltendem Recht werden muss. Auch die amerikanische FDA-Zulassung, zusätzlich zur medizinischen CE, ist ein Qualitätsmerkmal. Sie ist allerdings in Deutschland nicht verpflichtend.

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Betroffene Indikationen in alphabetischer Reihenfolge:

Aknenarben, Altersflecken, Augenlidstraffung, Besenreißer, Faltenbehandlung, Fettabsaugung, Fettentfernung, Feuernarben, Haarentfernung, Hautstraffung, Krampfadern, Narben, Muskelaufbau, Rosacea (diffuse Rötungen und Äderchen im Gesicht), Tattooentfernung

Aufmacherfoto: Adobe Stock, Fotos: Dieter Menne, Unsplash, privat

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