Keep on smiling – zu einem strahlenden Lächeln gehören makellose Zähne und gesundes, rosiges Zahnfleisch. Was die Dentalmedizin heute dafür tun kann, erklärt Dr. Frank Liebaug vom German Institute for Dental Research and Education.
Ein Lächeln kann Herzen gewinnen, Türen öffnen, Trost spenden. Es ist unser schönstes Accessoire, das es zu pflegen gilt, wenn wir es uns erhalten wollen. Neben den Zähnen spielt dabei das Zahnfleisch die Hauptrolle. Doch mit den Jahren wird es häufig zum Sorgenkind. Dank innovativer Zahnmedizin lassen sich Zahnfleischprobleme allerdings gut in den Griff bekommen. Welche neuen Methoden und Produkte besonders erfolgreich sind wurde in Frankfurt auf dem Symposium „Hyaluron in Dentistry“ vorgestellt.
Haben wir alle irgendwann Ärger mit dem Zahnfleisch?
„Experten schätzen, dass 80 Prozent der Deutschen ab einem gewissen Alter Zahnfleischprobleme kennen. Am häufigsten ist eine Zahnfleischentzündung, eine sogenannte Gingivitis auf.“
Was sind die Ursachen?
„Diese Entzündung wird von Bakterienbelägen verursacht. Auch das Immunsystem, systematische Erkrankungen oder hormonelle Veränderungen beeinflussen den Krankheitsverlauf. ,Mit einer professionellen Zahnreinigung, bei der Zahnstein und Plaque gründlich entfernt werden, kann man sie aber recht gut therapieren. In der Regel heilt die Gingivitis innerhalb von ein, zwei Wochen ab. Bei etwa 40 Prozent der Deutschen entwickelt sich – häufig im Alter zwischen 40 und 50 Jahren – aus der Gingivitis allerdings eine Parodontitis.“
Mit welchen Folgen?
„Lässt man diese chronische Entzündung nicht behandeln, wird im Extremfall der Kieferknochen, der den Zahn umgibt, zerstört und das Zahnfleisch geht so weit zurück, das breite dunkle Zahnzwischenräume sichtbar werden und im Extremfall durch zunehmende Lockerung Zähne ausfallen können.“
Zahnfleisch-Rückgang ist auch ein optisches Problem. Wie bekommt man ein schönes Lächeln zurück?
„Zunächst muß der Zahnarzt die chronischen Entzündungsherde beseitigen. Mit Hyaluronsäure lässt sich geschwächtes Zahnfleisch wieder aufpolstern. Ein Schweizer Unternehmen hat dafür zwei unterschiedliche Filler auf der Basis von Hyaluronsäure entwickelt. Über eine feine Nadel bringen wir den Wirkstoff unter örtlicher Betäubung direkt ins Zahnfleisch ein. Neben der optischen Wirkung verfügt Hyaluronsäure auch über sehr positive Eigenschaften im Bereich der Wundheilung, indem sie beispielsweise entzündungshemmend wirkt.“
Bei manchen Menschen sieht am zwischen Zahn und Zahnfleisch kleine schwarze Dreiecke. Kann man die mit Hyaluronsäure füllen?
„Tatsächlich haben mindestens 50 Prozent der Erwachsenen über 50 Jahre als Folge von Zahnfleischrückgang unter diese kleinen Dreiecke. Auch hier ist Hyaluronsäure wunderbar geeignet. Mit einem kleinen, erbsengroßen Depot kann man die Mini-Lücken unter örtlicher Betäubung ohne aufwendige Chirurgie wieder füllen.“
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?
„Die privaten Kassen übernehmen sehr häufig die Kosten, die sich mit etwa 100 Euro pro Injektion allerdings auch im Rahmen halten. Oft ist schon nach einer Injektion eine sehr deutliche Verbesserung zu sehen. Manchmal muss die Behandlung bis zu dreimal wiederholt werden.“
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