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Arthrose neuartig behandeln!

Fast jeder leidet irgendwann unter Arthrose. Das muss nicht immer schmerzhaft sein. Wie man die Gelenkerkrankung selbst heilen kann erklärt Dr. Marianowicz.

Volkskrankheit Gelenkschmerzen! 40 Prozent der Frauen und ein Drittel der Männer ab 50 leiden daran. Die Folge der degenerativen Gelenkerkrankung: Schmerzen, die zum Teil jede Bewegung zur Qual machen. Die gute Nachricht lautet: Es gibt eine neuartige Therapie gegen Arthrose.

Arthrose ist nicht nur eine Verschleiß-, sondern auch eine Schmerzkrankheit. Ein Betroffener mit geringen Abnutzungen kann manchmal mehr leiden, als jemand, dessen Knorpel fast ganz zerstört ist, das zeigen Studien. Leider kann man einen Verschleiß nicht rückgängig machen, sehr wohl aber den Schmerz stoppen.

Hinter Arthrose steckt eine Abnutzung der Knorpelschicht, die normalerweise im Gelenk dafür sorgt, dass Knochen nicht aneinander reiben. Ist der Knorpel verletzt oder abgetragen, wird das Gelenk langfristig zerstört.

Wie entsteht Arthrose?

Hauptursache für den Gelenkverschleiß ist Übergewicht, sind Fehlstellungen, Fehlbeslatungen oder mangelnde muskuläre Stabilität. Auch frühere Verletzungen können ein Risikofaktor sein. Was tun?

“Ganz wichtig ist zunächst einmal Bewegung. Wie ein Schwamm saugt Knorpel Nährstoffe auf, wenn das Gelenk aktiv ist. Sind wir eher bewegungslos, verkümmert der Knorpel und trocknet aus”, erklärt Dr. Markus Klingenberg, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie, Sportmedizin, Manuelle Medizin, Notfallmedizin sowie Leitender Arzt an der Beta Klinik Bonn.

Ist Bewegung auch wichtig, wenn der Knorpelverschleiß schon eingesetzt hat? “Das Gelenk muss gestärkt werden, damit die Knochen nicht aneinander reiben und sich die Beschwerden noch verstärken”, betont Dr. “Außerdem wird durch Bewegung die gelenkumschließende Muskulatur trainiert.”

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

“Als Standardbehandlung werden Schmerzmittel verordnet. Zusätzlich gibt es Hyaluron-Injektionen, die wie eine Art Schmiere in das betroffene Gelenk injiziert werden. Auch mit Cortison-Spritzen in das Gelenk wird behandelt – zumindest kurzfristig, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Diese konservativen Therapien sind allerdings in der Regel nur eine vorrübergehende Lösung”, so Dr. Klingenberg.

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Der Orthopäde therapiert Arthrose in den Gelenken mit körpereigenen Stammzellen aus dem Gewebe des Bauchfetts. Das macht er seit vier Jahren erfolgreich in seiner Gemeinschaftspraxis an der Beta Klinik in Bonn. Der Mediziner bezeichnet diese Methode „als eine Option der gelenkerhaltenden Therapie“. Er arbeitet zusammen mit der Münchener Firma Arthrex, die das Therapiekonzept hinsichtlich der Injektionen in der Bundesrepublik eingeführt hat.

Arthrose heilen mir Dr. Markus Kilingenberg

Über 500 Patienten hat er bereits behandelt, meist in der Altersgruppe von 50 plus, da ab der Lebensmitte Knorpelschwund und Gelenkverschleiß fast an der Tagesordnung sind. 80 Prozent der Patienten kamen wegen Kniebeschwerden, bei zehn bis zwölf Prozent waren Schmerzen in der Hüfte der Grund und die restlichen Prozent suchten seine Hilfe aufgrund von Schulterbeschwerden und Problemen im Sprunggelenk. Die Patienten haben meist die gesamte Palette konservativer Therapien mit Hyaluron-Einspritzungen, Physiotherapien, Schmerzmittel-Behandlungen und vielem mehr hinter sich. Als einzige Lösung bot sich oft nur noch die finale Aussicht auf eine Prothese an.

Erfolge mit der Therapie werden erzielt, wenn Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenke noch beweglich sind. Dr. Markus Klingenberg: „Gegen eine schwere Arthrose und bereits eingetretene gravierende Defizite in der Beweglichkeit hilft keine Spritze der Welt, sondern nur ein künstliches Gelenk, um die mechanischen Hindernisse zu beseitigen.“

Was wem hilft, klärt der Arzt entweder persönlich vor Ort in Bonn oder in einem intensiven telefonischen Vorgespräch ab. Der Patient kann die Aufnahmen seines Radiologen bequem von seinem PC in das System der Klinik einspielen. Dr. Klingenberg begutachtet die Bilder und klärt ab, ob die Stammzellen-Therapie grundsätzlich sinnvoll ist oder nicht.

Bauchfett ist der Stammzell-Lieferant

Stammzellen gibt es in allen Geweben, also auch im Bauchfett. Diese Stammzellen sind altersunabhängig immer vorhanden. Gewonnen werden die Stammzellen im Bauchfett relativ leicht, weil man hier Fett absaugen kann. Durch einen ein Millimeter langen Schnitt in die Bauchdecke werden unterhalb der Bauchhaut 30 Milliliter Bauchfett abgesaugt. Der Eingriff erfolgt ambulant mit lokaler Betäubung.

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Für die Aufarbeitung werden aus den 30 Milliliter Fett nur die Zellwände mit den mesenchymalen Stammzellen (mesenchymale Stammzellen können Fettgewebe, Knochen und Knorpel erneuern und Botenstoffe produzieren, die verletztes Gewebe bei der Heilung unterstützen) gefiltert, die ein bis zwei Milliliter Stammzellkonzentrat ergeben. Kombiniert mit körpereigenem Plasma, das der Arzt aus dem Blut des Patienten gewinnt, verstärkt sich die Wirkung des Stammzellkonzentrats. „Plasma“, so Dr. Klingenberg, „ist salopp gesagt die Allzweckwaffe in der Orthopädie. Hautärzte nutzen es zur Behandlung von Narben, Faltenbildung und unter anderem auch als Haarwuchsmittel.“

So funktioniert die Arthrose-Therapie

Die aufbereiteten Stammzellen wirken zusammen mit dem eigenen Plasm wirken entzündungshemmend, das heißt, sie lindern den Schmerz in den gereizten Arthrose-Gelenken. Neue Knorpelmasse wird in der Regel nicht gebildet. Durch die spürbare Schmerzlinderung sind die Patienten in der Lage, sich wieder schmerzfreier und dadurch mehr zu bewegen, durch Bewegung Übergewicht abzubauen, Muskeln zu stärken. Aufgrund des Lebensstil-Wandels sind sie in der Folge weniger anfällig für weiteren Gelenkverschleiß.

Nicht angewendet wird der Eingriff bei bereits ausgeprägten mechanischen Problemen in den Gelenken, bei Tumoren, Fieber und Infekten.

Nach dem Eingriff kann einige Tage ein Druckgefühl entstehen, meist bei Therapie der Hüft- und Schultergelenke. Durch Schnitt und Eingriff in die Bauchdecke können blaue Flecken oder leichte Reizungen die Folge sein. 

Bei Privatpatienten beteiligt sich die jeweilige Krankenkasse je nach Vertrag an den Kosten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Der Preis für die einmalige Behandlung beginnt bei 1.500 Euro

Erst informieren dann therapieren – neues Buch zum Thema

Arthrose neuartig behandeln mit dem Buch von Dr. Markus Klingenberg

Jetzt hat Dr. Klingenberg zum Thema das Buch „Arthrose-Sprechstunde“ auf den Markt gebracht. Er erklärt auf leicht verständliche und unterhaltsame Weise die neuesten Erkenntnisse über Arthrose, deren Prophylaxe und Behandlungsmöglichkeiten. Dabei vermittelt Dr. Klingenberg die vier entscheidenden Säulen für gesunde Gelenke: das eigene Verhalten, medizinische Therapiemöglichkeiten, Bewegung und Ernährung. In einer 90-tägigen Challenge begleitet der Autor den Leser auf seinem Weg, das Gelesene direkt umzusetzen und „Longlife“ beizubehalten. Eine Herausforderung, die sich für jeden, der seine Gelenkgesundheit verbessern und erhalten möchte, auf jeden Fall lohnt

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Das Buch „Arthrose-Sprechstunde“ von „Knorpel Doc“ Markus Klingenberg ist ab sofort zum Preis von 19,50 €uro bei Amazon und im Buchhandel erhältlich.

Wer lieber hört, statt liest, darf sich auf das Hörbuch freuen, das von der deutschen Stimme von Dr. House (Schauspieler Hughes Laurie) eingesprochen wurde.

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