Biostimulation – klingt vielversprechend aber was steckt eigentlich dahinter? Facts first: Biostimulation ist das Auslösen körpereigener, natürlicher, selbstheilender und selbstregenerierender Mechanismen. Biostimulatoren wirken ähnlich wie herkömmliche Dermalfiller, aber mit körpereigenem Kollagen.
Was genau der Unterschied zwischen Hyaluron Fillern und Biostimulatoren ist, wie und wo sie eingesetzt werden können und wann man das Ergebnis sieht erklärt Dr. Sonja Sattler, Gründerin und Leiterin der Rosenpark Klinik in Darmstadt im VIDEO-Interview.
Wie unterscheiden sich Biostimulatoren und Hyaluron Filler?
“Im Vergleich zur Hyaluronsäure werden Biostimulatoren in der modernen Ästhetischen Medizin nicht als Füllmaterial eingesetzt. Hyaluronsäure injiziert man unter die Haut oder in die Haut um eine Falte zu korrigieren oder Volumen aufzubauen. Die Filler binden Wasser, hydrieren die Haut und werden wieder abgebaut. Das ist bei der Anwendung von Biostimulatoren ganz anders. Biostimulatoren integrieren sich in unser kollagenes oder in unser kollagenes Bindegewebe und aktivieren dort unsere eigenen Zellen, um neues Gewebe zu bilden. Das bedeutet, dass sie zunächst nicht als Filler wirken. Erst die Stimulation unserer Zellen führt in der Folge zum Gewebeaufbau.”
Wie wurden Biostimulatoren früher eingesetzt?
“Vor allem in den U.S.A. wurde Kalziumhydroxylapatit alternativ zur Hyaluronsäure als Volumenfiller genutzt. Hier erkannte man sehr früh, dass sich die Haut nach der Behandlung sehr fest und straff angefühlt hat und es fast zu einem Lifting-Effekt kam. Diesen Befund nutzt man heute auch bei uns in der Rosenpark Klink. Wir setzten Kalziumhydroxylapatit aber auch Polylactat (Milchsäure) in verdünnter Form nicht als Füllmaterial ein, sondern nutzen es für die Aktivierung der Fibroblasten. Und das nennt man dann Biostimulation.”
Wann wird Biostimulation eingesetzt?
“Ganz toll kann man die Biostimulatoren in Arealen einsetzen, wo wir ja eigentlich nicht füllen wollen. Das ist zum Beispiel am Hals, am Dekolleté aber auch im Gesicht. Man kann die ganzen Wangen mit Biostimulatoren unterfüttern, sodass kleine Knitterfältchen langfristig verschwinden und sich das ganze Gesicht etwas strafft. Aber auch am Körper kann die Biostimulation eingesetzt werden, zum Beispiel an den Oberarminnenseiten oder auch im PO-Bereich. Man kann sogar in Celluliteareale spritzen, am Oberschenkel, oder auch oberhalb des Knies, wenn es da doch zu einer starken, hängenden Elastose gekommen ist.”
Kann es zum ungewünschen “Pillow-Face” kommen?
“Ein unnatürlich, aufgedunsenes Gesicht, was man sieht, wenn zuviel Hyaluronsäure Filler tief gespritzt wurde sieht man nach dem Einsatz von Biostimulatoren nicht.”
Wann sieht man das Ergebnis?
“Der Patient sieht nach Injektion der Biostimulanzien zunächst einmal gar nichts. Erst im Laufe der Woche vier, fünf, sechs Tage später startet die Biostimulation und hält dann meist über ein Jahr. Das endgültige Ergebnis sieht man erst nach zwei, drei Monaten.”
Ist die Behandlung ähnlich wie mit Hyaluron Fillern?
“Wenn es zu einer ungleichen Materialverteilung unter der Haut kommt, wird eventuell der Körper an der einen Stelle etwas mehr als an der anderen Stelle stimulieren. Dann kann es unter der Haut zu kleinen Knubbelchen kommen. Das darf natürlich nicht passieren. Deshalb legen wir extrem großen Wert auf eine gute Vorbereitung der Biostimulation und auf ein sehr gleichmäßiges Einbringen der Biostiumlatoren. Man kann das Material nach der Behandlung nur noch Verteilen, aber nicht mehr entfernen. Das ist der große Unterschied zum Hyaluron Filler. Hyaluron kann man mit Hylase auch im Nachhinein entfernen.”
Wie teuer ist eine Behandlung?
“Wieviel ein Treatment mit Biostimulatoren kostet, hängt von der Fläche ab die behandelt werden soll. Man kann eigentlich sagen: Eine Fläche von zehn mal zehn Zentimetern kostet bei uns mindestens 500 bis 600 Euro. Das heißt: wenn man das Gesicht komplett behandeln möchte würde das etwa 1000 Euro kosten.”