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Botox gegen Zähneknirschen

Nächtliches Zähneknirschen ist ein echtes Warnsignal dafür, dass der Körper aus der Balance geraten ist. Hier die wichtigsten Therapieansätze.

Jeder zweite Deutsche knirscht mit den Zähnen, medizinisch wird dieses Phänomen Bruxismus genannt. Bei den meisten Patienten passiert das Zähneknirschen unbemerkt, nachts. Sie pressen die Zähne aufeinander, malmen oder mahlen. Bis zu 480 Kilogramm können das auf die Zähne pressen. Was tun?

Auf jeden Fall sollte man Zähneknirschen nicht unterschätzen. Auf lange Sicht können Zähne ausbrechen oder ihre ursprüngliche Form verlieren. Aber auch im Gesicht macht sich der Bruxismus unschön bemerkbar und hat weitreichende gesundheitliche Folgen. Was man dagegen tun kann erklärt Dr. Sonja Sattler, Mitbegründerin der renommierten Rosenpark Klinik im VIDEO-Interview.

Was sind die Ursachen dafür, dass immer mehr Menschen mit den Zähnen knirschen?

“Bruxismus ist ein sehr verbreitetes Phänomen und viele Menschen wissen nicht, wie man damit umgehen soll. Typischerweise merkt der Zahnarzt anhand der Veränderung des Zahnbilds, wenn man nachts knirscht oder presst. Üblicherweise wird dann eine Schiene erstellt, die nachts getragen werden soll, um das Knirschen zu verhindern und so die Zähne zu schützen. Diese Behandlungsmethode ist aber nur vorübergehend wirksam. Die Bremsung des Massetermuskels (der das Knirschen erzeugt) mit Botulinumtoxin ist dagegen eine vielversprechende und wirksame Methode, die immer öfter angewendet wird.”

Zähneknirschen hat viele Folgen

“Zunächst haben Bruxismus-Patienten meist das Zahnproblem. In der Folge kommt oft noch eine Arthrose des Kiefergelenks hinzu und viele Menschen leiden unter Migräne. Die Anspannung über Nacht ist immens, gerade durch täglichen Stress, der heutzutage ja nicht unbedingt weniger wird. Deshalb ist es so wichtig die Behandlung gegen das Zähneknirschen anzugehen, sodass kein langfristiger Schaden für den Körper entsteht.”

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Wie wird Bruxismus diagnostiziert?

“Es gib keine klassische Diagnosemethode für den Bruxismus. Der Zahnarzt sieht die Veränderung an der Zahnoberfläche und optisch ist meistens eine Erweiterung des Kiefers sichtbar. Selbst wenn Patienten es nicht von sich aus ansprechen, ist es für einen Arzt oft durch den ausgeprägten Massetermuskel zu erkennen, dass der Patient knirscht.”

Die Spuren von Zähneknirschen zeigen sich im Gesicht. Was genau verändert sich?

“Eine sehr sichtbare Veränderung ist die Verbreiterung des Kieferwinkels vor dem Ohr. Diese optische Veränderung ist aktuell sogar im Trend und viele junge Frauen lassen sich die ‘Chin and Jawline’, also Kinn und Kieferlinie, mit Hyaluron unterspritzen, um ein markanteres Gesicht zu bekommen. Allerdings kann es bei Bruxismus schnell dazu führen, dass der Kiefer zu stark ausgeprägt ist und somit eine dreieckige Form des Gesichts entsteht. Dies passiert, wenn die Kieferlinie breiter ist als die Wangenknochen.”

Was kann man neben zahnmedizinischen Therapien wie einer Beißschiene gegen Bruxismus tun?

“Der Massetermuskel wird mit kleineren Mengen von Botulinumtoxin etwa alle 2 Monate behandelt, bis der Patient nicht mehr knirscht. Eine Lähmung des Muskels ist nicht das Ziel, sondern die Bremsung der Kieferaktivität. Diese Methode haben Neurologen entwickelt und sie wird hauptsächlich in der ästhetischen Medizin angewendet, da diese Ärzte sehr gut im Umgang mit Botulinumtoxinen vertraut sind.”

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