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Ayurveda Kur in Österreich

„Gesundes zu stärken und Störungen auszugleichen ist die Basis einer Ayurveda Kur in Österreich. Im Mittelpunkt steht dabei das Gleichgewicht der drei Lebensenergien Vata, Kapha und Pitta – „Doshas“ genannt. Nur wenn sie in Balance sind, ist man gesund und fühlt sich rundum wohl.“ erklärt mir Dr. Gautav Sharma beim Anamnese-Gespräch in fast perfektem Deutsch.

Die Pulsdiagnose zu Beginn der Ayurveda Kur in Österreich gibt Auskunft über das akute Befinden von Körper, Geist und Emotionen und das Zusammenspiel. Disharmonien können so identifiziert und gezielt  mit Anwendungen und individuell angepasster Ernährung ins Gleichgewicht gebracht werden.

Dann sagt er mir in einem fast einstündigen Gespräch mit Fragen nach Lebensgewohnheiten, Beschwerden und genauer Betrachtung von Körper, Gesicht, Augen, Zunge, und Puls sehr viele Details zu meinem Zustand. Er diagnostiziert die Doshas, 50 Prozent Pitta, was für Feuer und Power steht, 30 Prozent Vata, steht für Luft und Raum, Spontanität und Leichtigkeit sowie 20 Prozent Kapha,  der Erde und dem Wasser zugeordnet, sorgt für Stabilität und Struktur. Besonders spannend finde ich die “Vedische Medical Astrologie”, die bei mir vieles auf den Punkt trifft.

Wichtig ist für mich regelmäßiges Essen mit fünf G’s: Gekocht, gegart, gedämpft, getostet, gewürzt – als Mahlzeiten mit vielen warmen Zutaten. Zum Essen nicht trinken, nur vorher und  nachher. Wasser und Tee natürlich, keinen Alkohol. Außerdem Yoga und Meditation zur Beruhigung der Nerven und Behandlungen wie ausgleichende Ölmassagen.

Auch die Expertin für Europäisches Ayurveda und Inhaberin des Sonnhofs hat wertvolle Tipps, die sie mir im PODCAST-Interview verrät.

Ayurveda Kur in Österreich

Wie angenehm diese sich anfühlen, kann ich bereits beim anschließenden Abhyanga feststellen. Dabei wird der Körper mit langen streichenden Bewegungen massiert, feinstoffliche Energiearbeit und warmes Kräuteröl, auf meine Konstitution abgestimmt dringen tief in die Haut ein und lösen fettlösliche Gifte aus dem Gewebe. Eine fast meditative innere Ruhe bis zur schläfrigen Entspanntheit ist das Ergebnis. Ein Glücksgefühl, das den Wunsch weckt, der Zustand möge ewig dauern. Sanft und liebevoll hilft mir meine Therapeutin nach 55 Minuten in den warmen Bademantel. Dann führt sie mich in den Wärmebereich. Für jedes Dosha gibt es eine Themensauna. Soledämpfe und Edelsteintherapie wirken in der für mich bestimmten Vatasauna, wo ich zehn Minuten lang Nachruhe und das Massageöl zusammen mit der Wärme weiter in die Haut eindringen kann.

Nach der Dusche fühle ich mich so energiereich und gestärkt, als wäre ich bereits eine Woche hier bei einer Ayurveda Kur in Österreich. Vor dem Himalaya Salz Peeling jetzt noch eine Runde Schwimmen im Hallenbad mit Blick auf das Kaisergebirge? Oder doch lieber Ausruhen im Ruheraum? Den sanften Klängen in der Mondsauna lauschen, in der Sonnensauna Kraft und Vitalität tanken oder im Meditationsgarten spazieren gehen? Eine kleine Wanderung hinunter zu den Kraftplätzen am romantischen Thiersee oder gleich hinauf auf die Almhöhen und Berge, wo es eine grandiose Gebirgslandschaft zu entdecken gibt?

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Yin Yoga am Thiersee

Auf dem Tagesprogramm der Ayurveda Kur für heute steht am Spätnachmittag noch Yin Yoga, ein sanftes Yoga mit intensiven Dehnungen, das nicht so sehr auf Muskeln, sondern vor allem auf Bindegewebe, Bänder, Sehnen und Gelenke wirkt. Geführte Herzmeditationen, Thai Yoga, Yoga für mehr Kraft oder Beweglichkeit sowie Thai Chi und verschiedene Vorträge sind Bestandteil des umfangreichen  Angebots, das Elisabeth Mauracher mit viel Sachkenntnis und Engagement für ihre Gäste zusammen gestellt hat. Wichtig ist jedoch dabei, sorgsam auszuwählen, sich nicht zu überfordern und Ruhe und Entspannung zuzulassen, was in dieser Umgebung sehr leicht fällt.

Malerische Kulisse

Ganz klar, für Partytiger ist der Sonnhof nicht geeignet. Dafür für alle, die den Wunsch nach Wohlbefinden und innerer wie äußerer Balance verspüren und dabei Authentizität und Kompetenz erwarten. Der Tag beginnt  früh um 8 Uhr mit Yoga mit Blick auf die malerische Bergkulisse. Danach das Frühstück. Ayurvedisch empfohlen wird warmer Brei, den es in verschiedenen Variationen und mit den unterschiedlichsten Zutaten gibt und mir wider Erwarten köstlich schmeckt. Wer kulinarisch nicht gleich ins Kursprogramm einsteigen will, hat die Qual der Wahl vom üppigen Büffett, das vom Bio- Ei über Lachs, Schinken, Käse, hausgemachte Marmeladen, Chutneys und Quarksorten bis zu einer großen Auswahl von verschiedenen frischen Brotsorten keinen Wunsch offen läßt. Ich wähle auf Anraten von Dr. Sharma den Brei und stelle bereits am ersten Tag fest: Wer sich einlässt auf Ayurveda, im Laufe eines Aufenthalts immer mehr lernt, was dem eigenen Körper und der Seele gut tut, verändert unweigerlich Essens- und Lebensgewohnheiten, ohne dies als ‚Kurzwang’ zu betrachten.

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Kulinarische Wundertüte

Da im ayurvedischen Rhythmus mittags die Hauptmahlzeit mit mehrgängigem, doshagerecht individuell zusammengestellten vegetarischen Essen eingenommen wird, bekommen Kurgäste wie ich ab 18 Uhr nur leichte Kost wie eine Suppe.

Schnuppergäste können Mittags vom Salatbüfett und aus kleinen warmen Speisen wählen und werden abends mit einem Fünf-Gang-Menü verwöhnt. Dazu gehören  Salat, Suppe, Vorspeise und Dessert und die Auswahl zwischen drei Hauptgängen – Ayurveda, Vegan und Fisch. Ob Artischokencremesuppe mit Thymian, Chicoree im Kokosmantel auf Kürbispüree mit Zucchini, Chilisauce und Safranreis, gebratene Dorade mit Estragon-Kohlrabi und Kartoffelsouffle, Kichererbsen in Ingwer Tomatensauce mit Kräuterbulgur und scharfem Korianderöl, Kakaocreme mit Feigenragout und Minze – die Speisen, die der Küchenchef  mit seiner Crew kreiert, lesen sich nicht nur wie die kulinarische Wundertüte aus einem Gourmetrestaurant, sie schmecken auch so, wie mir berichtet wird.

Aus lokalen, saisonalen Produkten –  zum großen Teil vom hoteleigenen Bauernhof –  und mit einer Mischung aus klassischen, indischen und vor allem lokalen Kräutern werden ebenso gesunde wie kreative Köstlichkeiten serviert, die allein schon optisch ein Hochgenuss sind und in der Zusammenstellung ausgleichend alle Geschmacksrichtungen  berücksichtigen. „In unserer Region findet man so viele einheimische Heilkräuter, die wir hier sowohl in Kräuterölen und Stempeln für Massagen wie auch in der Küche verwenden,“ erklärt Elisabeth Mauracher mir später.

Liebevolle Details

Nach dem Abendessen bin ich wie die meisten Gäste bereits angenehm müde. Die Mehrzahl ist schnell verschwunden in den 30 alpenländisch mit viel Holz eingerichteten Zimmern. Hier machen liebevolle Details wie edle Wassergläser von Riedel, ein selbst entworfenes Filz-Cover für den Fernseher  – was für eine gute Idee! – und farblich fröhliche Akzente wie das lila-orange- pinkfarbene Sofa mit passenden Kissen den Aufenthalt zum Vergnügen. Wer will, kann sich noch bei Fachvorträgen schlau machen, findet Inhaber, Arzt und Therapeuten zu einem informativen Gespräch bereit oder tauscht mit anderen Gästen Erfahrungen aus. „Zu uns kommen alle Altersgruppen, vor allem auch immer mehr jüngere Leute, die auf alternative Vorsorge setzen,“ beobachtet Elisabeth Mauracher.

Entspannung auf allen Ebenen

Mit babyweicher Haut, vom Öl bestens gepflegten Haaren,  entspanntem Körper, durch Yoga, Meditation und viele Ruhepausen beruhigten und durch Vorträge und Gespräche und Bewegung in der Natur  wohltuend angeregten Geist verlasse ich den Sonnhof nach sieben Tagen so erholt wie nach gefühlten vier Wochen Ayurveda Kur. Ayurveda – das Wissen vom langen, gesunden Leben hat mich bereits in kürzester Zeit verändert und mir mitten in Europa fernöstliche Weisheiten und Gesundheitsprinzipien vermittelt, die ich weiter gerne in mein Leben integriere. Mit einem Glas meines Lieblings-Chutneys mit Datteln und Feigen mache ich mich auf den Heimweg. Der Geschmack begleitet mich die nächsten Wochen zuhause, ebenso wie Bio Ghee, ayurvedisches Butterreinfett aus dem hoteleigenen Bio-Bauernbetrieb, das bei einer Ayurveda Kur sogar getrunken wird und zum Kochen und Braten köstlich schmeckt. Der zügige Verbrauch ist vorbestimmt – was für ein guter Grund, bald wieder in den Sonnhof zurückzukehren…..

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Fotos: Sonnhof

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